Silvester mit dem Hund sicher überstehen

Ausgelassen das neue Jahr mit Böllern und Sternenregen empfangen – für viele Hundebesitzer ist das der reinste Horror. Je besser Sie sich und Ihren Vierbeiner darauf vorbereiten, desto stressfreier wird Silvester mit dem Hund. Teilen Sie das Haus schon lange mit dem „besten Freund“, wissen Sie schon, ob er panisch oder gelassen reagieren wird. Erlebt der Hund sein erstes Silvester, müssen Sie auf Überraschungen vorbereitet sein.

Erstes Mal Silvester mit Hund – was tun?

Welpen und Junghunde reagieren unterschiedlich auf das laute Feuerwerk. Wie laut es wirklich wird, hängt auch von der Wohngegend ab. In Innenstädten ist es gewöhnlich lauter und es wird näher am Haus geknallt als in ruhigen Vororten oder auf dem Land. Ein Welpe sollte grundsätzlich dicht bei Ihnen oder einem vertrauten Familienmitglied sein. Lassen Sie die Fenster geschlossen. Vermeiden Sie, dass alle gleichzeitig auf den Balkon oder in den Garten gehen und der kleine Hund allein bleibt.

In der Stadt sollte der letzte Gassigang spätestens nachmittags unternommen werden. Danach kann der kleine Hund eine Indoor-Hundetoilette benutzen. Allerdings sollte der Welpe im Voraus bereits gut an diese gewöhnt werden. Geht an diesem Abend etwas daneben, gehen Sie mit einem Achselzucken darüber hinweg.

Bleiben Sie gelassen. Auf keinen Fall sollten sich alle streichelnd und tröstend auf den Welpen konzentrieren, bevor dieser überhaupt ängstlich oder aufgeregt reagiert. Der kleine Hund in der intensivsten Lernphase orientiert sich vor allem an Ihnen. Machen Sie aus dem Lärm ein besonderes Ereignis, prägt das den Hund darauf, künftig noch mehr Angst zu haben. Wird der Kleine panisch, fängt an zu zittern, lenken Sie ihn mit einem Spiel ab. Benutzen Sie am besten ein Geräusch-Spielzeug.

Tipps für Silvester mit jedem Hund

Hunde haben ein hochempfindliches Gehör. Sie sind aber auch fähig, laute Geräusche auszublenden. Es gibt gelassene Hunde, die trotz Feuerwerk im Körbchen schnarchen. Die meisten Hunde haben vor den plötzlichen Knallgeräuschen aber Angst. Sorgen Sie dafür, dass Hasso oder Trixie ein ruhiges Rückzugsplätzchen hat. Das kann in Ihrer Nähe oder in einem ruhigen Raum sein. Lassen Sie einen ängstlichen Hund aber nie allein im Zimmer.

Der letzte Gassigang sollte unbedingt vorgenommen werden, bevor es richtig laut ist. Unbedingt sollte der Hund angeleint werden. Zwischendurch kann der Hund noch einmal ganz kurz vor die Tür geführt werden. Viele Hunde sperren sich auch dagegen. Zwingen Sie ihn nicht. Gewöhnlich hält ein erwachsener Hund auch durch bis es nach 1 Uhr oder 2 Uhr ruhiger wird.

Feiern Sie im Haus so, wie Sie möchten. Laute Musik, Lachen, Singen, fröhliche Stimmen zeigen Ihrem Hund an, dass niemand sich an dem Krach draußen stört. Manche Hunde lassen sich gut durch einen dicken Knochen ablenken, mit dem sie einige Zeit zu tun haben. Feiern Kinder mit, werden die ohnehin gern mit dem Hund spielen. Wo keine Kinder sind, sollten Sie oder Gäste den Hund ab und zu beschäftigen. Geschlossene Fenster und Jalousien dämpfen den Lärm.

Hilfe! Silvester mit dem Hund ist purer Stress!

Manche Vierbeiner reagieren extrem auf die Knallgeräusche. Sie steigern sich regelrecht in einen panikartigen Zustand hinein. Sie zittern, das Herz rast, sie japsen. Nichts kann sie ablenken oder beruhigen. Dann können Sie dem Hund natürlich Beruhigungsmittel verabreichen, die „bei Angst und Unruhe und Stress, wie z.B. Feuerwerk oder Gewitter“ helfen. Befragen Sie zur Dosierung aber unbedingt den Tierarzt.

Ein Hund, der zu Panik bei lauten Geräuschen neigt, sollte nicht allein in einem dunklen oder geschlossenen Raum gelassen werden. Wenn das einzige ruhige Plätzchen im Schlafzimmer ist, lassen Sie die Tür offen und schauen ab und zu nach Ihrem Hund. Beruhigungsmittel können, besonders beim ersten Mal, sehr individuell unterschiedlich wirken und die Wirkung kann von unterschiedlicher Dauer sein. Am besten wird der Hund vor der Verordnung noch einmal tierärztlich untersucht.

Ängstliche Hunde desensibilisieren

Letztes Jahr Silvester mit Ihrem Hund war einfach schrecklich? Sie fürchteten schon, er könnte einen Herzinfarkt bekommen? Dieser Hund wird nicht nur zu Silvester, sondern auch bei anderen Gelegenheiten extrem auf laute Geräusche reagieren. Für Hund, Frauchen und Herrchen lassen sich solche Situationen entspannen, indem der Hund über längere Zeit hinweg desensibilisiert wird.

Nehmen Sie einfach auf eine DVD die verschiedensten lauten Geräusche auf. Das können Schussgeräusche, Knallen von Feuerwerkskörpern, lautes Trommeln und Ähnliches sein. Spielen Sie diese Geräuschkulisse immer wieder ab, aber nicht mehr als einmal täglich. Geben Sie dabei Ihrem vierbeinigen Freund ein paar Leckerchen. Jedes Mal wird die Lautstärke etwas erhöht und immer gibt es was Tolles zu Fressen. Der Lärm wird für den Hund positiv besetzt. Zu Silvester mit dem Hund dürfen die Leckerchen auch nicht vergessen werden.

Statt der Leckerchen kann zu den lauten Geräuschen auch ein reizvolles Spiel mit dem Hund gemacht werden. Was auch immer, wichtig ist, dass sich der Lärm mit einer positiven Erfahrung verbindet. Mit einer solchen langsamen Desensibilisierung kann auch der Welpe auf Silvester mit dem Hund vorbereitet werden.